Statement der LEBK zu einer möglichen Öffnungsklausel im Kitagesetz:

Dem Gedanken hinter dem vom Städtetag ins Spiel gebrachten „Zukunftsparagraphen“, der den Kommunen mehr Flexibilität und größere Handlungsspielräume ermöglichen soll, steht die LEBK-BW grundsätzlich offen gegenüber. Den unterschiedlichen Ausgangslagen in den Kommunen kann am ehesten mit individuellen und vor Ort erarbeiteten Lösungsansätzen begegnet werden. Grundbedingungen für die LEBK sind aber, dass weiterhin eine qualitativ hochwertige Bildung garantiert wird und Vorgaben und Grundlagen des SGB VIII unberührt bleiben. Außerdem müssen Lösungen von allen Beteiligten vor Ort – neben Fachkräften, Trägern und Verwaltung auch zwingend die Eltern – gemeinsam erarbeitet und diese dann auch von allen Beteiligten mitgetragen werden können. Aus dem Zukunftsparagraphen darf kein Automatismus entstehen, der Träger und Einrichtungen unter Druck oder Zugzwang setzt. Aus unserer Sicht muss es im Gesetz eine klare Definition der Art der Beteiligung geben. Hier darf es keinen Spielraum geben, der von „Wir informieren alle“ über „Wir fragen mal nach“, „Wir holen Stellungnahmen ein“ bis zu „Wir lassen alle mitbestimmen“ reichen. Es muss ganz klar im Gesetz verankert sein, dass die Lösungen vor Ort von allen Beteiligten gemeinsam erarbeitet, gemeinsam getragen und gemeinsam umgesetzt werden müssen. 

Die LEBK-BW unterstützt die Forderung nach multiprofesionellen Teams in den Kitas. Die Zusammensetzung der Teams muss sich dabei am Kind und dessen Recht auf Bildung, Förderung, Entwicklung und die Achtung des Kindeswohls orientieren. Aus diesem Grund dürfen nur solche Kräfte auf den Personalschlüssel angerechnet werden können, die eine angemessene pädagogische Grundqualifikation vorweisen können. Wer mit den Kindern arbeitet, braucht pädagogische Erfahrung und Qualifikation, hinter diese Standards darf auch der Platz- und Personalmangel nicht zurückführen.

Pressemitteilung zum Vorstoß des Städtetags zu einem sogenannten Zukunftsparagraphen

Die Landeselternvertretung baden-württembergischer Kindertageseinrichtungen (LEBK-BW) unterstützt den Vorstoß des Städtetags zu einem sogenannten Zukunftsparagraphen. Angesichts des gravierenden Personalmangels in den Kindertageseinrichtungen muss das System der frühkindlichen Bildung und Betreuung schnellstens zukunftssicher gemacht werden.
Die komplette Pressemitteilung finden Sie hier.

Pressemeldung: Bertelsmann Ländermonitor frühkindliche Bildung liefert alarmierende Zahlen für BW

Nach dem IQB-Bildungstrend ist der jüngste Ländermonitor frühkindliche Bildung der Bertelsmann-Stiftung der nächste Tiefschlag für die Bildungspolitik im Land. Die Ergebnisse der Untersuchung sind für Baden-Württemberg alarmierend. Der Platzmangel hat dramatische Ausmaße angenommen. Hauptgrund ist der gravierende Personalmangel in den Kitas. Die Landeselternvertretung baden-württembergischer Kindertageseinrichtungen fordert jetzt gemeinsames Handeln von Politik, Praxis und Eltern.

Die komplette Pressemitteilung finden Sie hier.

Vollversammlung wählt neuen Vorstand

Die Landeselternvertretung baden-württembergischer Kindertageseinrichtungen hat am 24.02.2021 die Weichen gestellt, um nach der Gründungs- und Aufbauphase seit 2020 schlagkräftig und mit einer breiten Basis die wichtigen Themen für Kinder und Familien im Land vertreten und mitgestalten zu können. In der Vollversammlung haben 50 Gesamtelternbeiräte aus dem ganzen Land den neuen Vorstand gewählt, der in den kommenden zwei Jahren die Kinder und Familien in Kindertageseinrichtungen in der Politik, bei den Trägern und Verbänden vertreten wird. Sieben der neun Gründungsmitglieder wurden erneut in den Vorstand gewählt, drei Mitglieder kamen neu hinzu. Dem Gremium gehören an: Oliver Ruhmann (Stuttgart), Christian Ledinger (Freiburg), Stéphane Lacalmette (Filderstadt), Anne Henchen und Maria Tiede (Tübingen), Juliane Behn und Claus Mellinger (Reutlingen), Heike Kempe (Konstanz), Jürgen Pfadt (Leonberg) und Kevin Morelle (Radolfzell).

Nicht mehr zur Wahl angetreten waren Annika Klotz (Singen) und Susanne Pantel (Radolfzell). Beide haben die Landeselternvertretung mit aus der Taufe gehoben und mit viel Energie und persönlichem Einsatz in der Gründungsphase mitgestaltet.

Mit der Wahl des Vorstands haben die Elternvertreter*innen auch die Zielrichtung ihrer Arbeit abgesteckt. Frühkindliche Bildung und Betreuung sollen als gleichberechtigte Säulen im Bildungssystem des Landes gefestigt werden. Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege sind Bildungseinrichtungen und müssen daher in ihrem politischen und gesellschaftlichen Stellenwert gestärkt werden. Nach Corona gilt es, die offenkundigen Baustellen in der Kinderbetreuung anzugehen und politisch zu lösen. Diesen Prozess will die Landeselternvertretung kritisch-konstruktiv und lösungsorientiert begleiten und politisch mitgestalten.

In der Vollversammlung haben die Gesamtelternbeiräte der LEBK-BW auch eine Satzung gegeben. Damit ist ein wichtiger weiterer Schritt hin zur gesetzlichen Verankerung der Landeselternvertretung gemacht, die mittelfristig das erklärte Ziel ist.